16.11. Offene Probe (18 Uhr) und Werkstattkonzert (20 Uhr)
Die im Jahre 1888 vollendete 1. Sinfonie in D-Dur von Gustav Mahler soll dem Bekunden des Komponisten nach „den Inhalt meines ganzen Lebens erschöpfen“, „Erfahrendes und Erlittenes“ als „Wahrheit und Dichtung in Tönen“ zum Ausdruck bringen. Zu einem der skurrilsten Momente des Werkes zählt der 3. Satz, dem die zu einem Trauermarsch verfremdete Melodie des Volksliedes „Frère Jacques“ zugrunde liegt. Mahler hat sich hier vermutlich von einem Holzschnitt des österreichischen Malers Moritz von Schwind inspirieren lassen, der eine außergewöhnliche Begräbnisprozession zeigt: „Wie die Tiere den Jäger begraben“. Den letzten Satz hatte der Komponist ursprünglich mit „Dall’inferno al paradiso“ überschrieben und größer könnten die musikalischen Gegensätze, die hier aufeinander treffen, nicht sein. Einen Kampf habe er darstellen wollen, in welchem der Sieg dem Kämpfer am weitesten entfernt sei, wenn jener ihn am nächsten glaube. So endet diese Sinfonie mit einem inneren Ringen, bei dem einer Metamorphose gleich ein geläuterter Hörer zurückbleibt.
Die Kammerphilharmonie Lübeck – KaPhiL!, immer auf der Suche nach neuen Konzertformaten und außergewöhnlichen Projekten, ist seit ihrer Gründung im Jahr 2016 ein zwar noch junger, aber gleichwohl wichtiger Bestandteil des kulturellen Lebens der Hansestadt Lübeck. Das Orchester ist in der Gollan Kulturwerft beheimatet, seit ihrer Gründung fester Bestandteil der Eutiner Festspiele und war unter anderem Gast beim Schleswig-Holstein-Festival.
La Symphonie n° 1 en ré majeur de Gustav Mahler, achevée en 1888, est destinée, selon le compositeur, à "épuiser le contenu de toute ma vie", à exprimer "ce que j'ai vécu et souffert" comme "vérité et poésie dans les tons". L'un des moments les plus étranges de l'œuvre est le troisième mouvement basé sur la mélodie de la chanson populaire "Frère Jacques", transformée en marche funèbre. Mahler s'est probablement inspiré ici d'une gravure sur bois du peintre autrichien Moritz von Schwind, qui montre une procession funéraire inhabituelle : "Comment les animaux enterrent le chasseur". Le compositeur avait à l'origine intitulé le dernier mouvement "Dall'inferno al paradiso" et les contrastes musicaux qui se rencontrent ici ne pouvaient être plus forts. Selon Mahler, il a voulu représenter une bataille dans laquelle la victoire est toujours plus éloignée du combattant alors qu'il croit en être le plus proche. Ainsi, cette symphonie finit par une lutte intérieure, dans laquelle, comme une métamorphose, on laisse derrière soi un auditeur purifié et épuré.
Musikalische Leitung: Emanuel Dantscher
Dienstag, den 16. November 18–21.30 Uhr (öffentliche Probe & Werkstattkonzert), Gollan Kulturwerft, Einsiedelstraße 6, 23554 Lübeck. Tickets: 15 Euro / erm. 7,50 Euro an der Konzertkasse Hugendubel, Tel. 0451-702320.