« Madame d’Olbreuse, devenue duchesse de Zell, qui porta en Allemagne toutes les grâces de sa patrie » [Voltaire]
Zu Ehren der Hochzeit der Herzogin Eléonore d’Olbreuse mit dem Celler Welfenherzog Georg Wilhelm gastierte das Ensemble arabesques, musikalischer Botschafter der deutsch-französischen Freundschaft, am 12. April im Schloss von Celle. Die mit dem „Opera Award“ ausgezeichneten Orchestersolisten aus Deutschland und Frankreich zogen im Jahr der Neuunterzeichnung der Elysée-Verträge mit ihrem wunderbaren Programm im Celler Schloss durch Europas Hochbarock.
Die Liebe führte Herzogin Eléonore d'Olbreuse nach Celle. Aber als Gemahlin des Welfenherzogs Georg Wilhelm nutzte die französische Landadlige und Hugenottin ihre informelle Machtteilhabe auch zugunsten von verfolgten Angehörigen ihres Glaubens und zur Förderung des Allgemeinwohls. Französisches Flair brachte sie ein beim Ausbau des Celler Schlosses zu einer repräsentativen Residenz mit Barocktheater und Paradegemächern. Sie beeinflusste die Musikkultur am Hof und hinterließ zahlreiche Spuren im Stadtbild der Residenzstadt. In Frankreich wird Eleonore „Grand mère d’Europe“ genannt, da Nachfahren von ihr noch heute auf europäischen Thronen zu finden sind. Aus Anlass der nach langem Ringen erreichten offiziellen Trauung des Celler Herzogs mit Eléonore d’Olbreuse am 12. April 1676 ist ihr der Tag als „Jour d’Eléonore“ gewidmet.
Freitag, 12. April 2019
KONZERT Schloss Celle, Rittersaal, 19.30 Uhr
Ensemble arabesques „Voyage dans l’Europe baroque“
mit CHRISTIAN KUNERT (Fagott), NICOLAS THIÉBAUD (Oboe), ARIEL ZUCKERMANN (Flöte) & FRITZ SIEBERT (Cembalo)
Werke
Dietrich Buxtehude (1637–1707) Triosonate
Marin Marais (1656–1728) "Les folies d'espagne"
Francois Couperin (1668–1733) "L'apothéose de Corelli"
Henri Purcell (1659–1695) Triosonate
Archangelo Corelli (1653–1713) Triosonate
Antonio Lotti (1667–1740) Triosonate für Oboe d'amore, Flöte, Bassklarinette
Veranstalter: arabesques – Deutsch-französisches Kulturfestival in Kooperation mit dem Residenzmuseum im Celler Schloss. Mit Unterstützung des Fachdienstes Kultur der Stadt Celle und der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Celle.
Samstag, 13. April 2019
Rund um das Konzert bietet das Residenzmuseum im Celler Schloss zusammen mit der Evangelisch-reformierten Kirchengemeinde ein interessantes Programm, das einlädt, die wunderschöne Residenzstadt Celle zu entdecken. Da die historische Altstadt ohne Kriegsschäden bis in die Gegenwart erhalten ist, bietet sich hier ein eindrucksvolles Bild einer Residenzstadt mit Schloss, Adelspalais, bedeutenden Kirchen, Gärten und Parks, dem größten geschlossenen Fachwerkensemble Europas. Doch damit nicht genug: Die Stadt präsentiert sich ebenso modern mit bedeutenden Bauhaussiedlungen und einem Museum für zeitgenössische Lichtkunst. Anlass genug, ein Wochenende einzuplanen! Zahleiche Cafés und Restaurants in der Altstadt laden zum Verweilen ein.
KOSTÜMFÜHRUNG Celler Schloss 12.15 Uhr (Dauer 1 Std.)
Auf den Spuren Eleonores erleben Sie die Geschichte der Celler Welfenresidenz, erfahren Wissenswertes über den Aufstieg der Französin zu einer einflussreichen Herzogin und über das bewegende Schicksal ihrer später verbannten Tochter, der „uncrowned Queen“ von Großbritannien.
KLEINE STADTFÜHRUNG 13.30 Uhr (Dauer 1,5 Std.)
Stadtführung mit Spaziergang zur Evangelisch-reformierten Kirche, dem ältesten noch erhaltenen hugenottischen „temple“ Norddeutschlands (mit Besichtigung). Die Kirche wurde 1700 mit Unterstützung Eléonores für die französischen Hugenotten gebaut, die in Folge der Aufhebung des Ediktes von Nantes nach Celle kamen. Danach geht es zum „Adelsfeld“ auf dem benachbarten Neuenhäuser Friedhof, wo zahlreiche Hugenotten bestattet sind. Das unter Denkmalschutz stehende Adelsfeld ist in dieser Art einzigartig und einmalig in Deutschland und wohl auch in Europa. Es ist ein beredtes Zeugnis der herzoglichen Residenz und der handwerklichen Kunstfertigkeit in der damaligen Zeit.